Geschichte

Ein Auszug aus: Geschichte des TSC

von Dieter van der Viven im Jahre 2004

Als Vorstandsmitglied und Pressewart des ersten Vorstands des im Februar des Jahres 1979 aus der Taufe gehobenen TSC Troisdorf habe ich mich im Jahre des 25-jährigen Bestehens unseres Clubs noch einmal auf die Suche nach Unterlagen aus der "stürmischen" Gründerzeit gemacht und habe noch eine Reihe von "Schätzchen" gefunden. Darunter neben einigen Presseveröffentlichungen auch eine Festschrift unter dem Titel "Tennis 80" zur Eröffnung der Tennisanlage mit sieben Plätzen an der Lahnstraße. Ich komme daher der Bitte vieler Mitglieder unseres Vereins - hier besonders von den Mitgliedern der ersten Stunde - die bis heute dem TSC die Treue gehalten haben, gerne nach und möchte mit den nachfolgenden Zeilen noch einmal an die Anfänge des TSC Troisdorf erinnern und auf einige weitere wichtige Stationen in diesen 25 Jahren des TSC Troisdorf hinweisen...

Dabei erhebt meine ganz persönliche Schilderung keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist auch nicht als Chronik des TSC aufzufassen.

 

Die Geburtswehen des TSC Troisdorf

Ende der 70er Jahre, als es noch keinen "Boris Becker- und Steffi Graf-Boom" gab, bröckelte ähnlich wie heute beim Golfspiel, das Elitäre des Tennisspiels langsam ab. Trotzdem war es für die meisten Neulinge im damals noch "weißen Sport" fast unmöglich, in die traditionellen Clubs in Troisdorf mit ihren langen Wartelisten eintreten zu können. So wuchs aus den Reihen der Mitglieder und Freunde des damals noch in der fußballerischen Blütezeit stehenden SSV 05 Troisdorf der Wunsch nach einer eigenen Tennisanlage. Nach der Fertigstellung  des Aggerstadions im Jahre 1978 mit einer Reihe von Tennishartplätzen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung standen, wurde bereits kräftig das Racket geschwungen, doch der Wunsch, einmal auf der roten Asche spielen zu können, bestand weiterhin. So trafen sich unter der Leitung des designierten Tennis-Abteilungsleiters Jens-Peter Lofy im Frühjahr 1978 rund 40 Tennisfreunde im Waldcafe an der Altenrather Str. und hoben die Tennisabteilung des SSV 05 Troisdorf aus der Taufe. Doch die Euphorie der wackeren "SSV 05-Tenniswilligen" erhielt schon nach wenigen Wochen einen herben Dämpfer, als die Stadt Troisdorf trotz eines vorherigen positiven Signals einer wohlwollenden Prüfung für ein Tennissportgelände für die SSV 05-Tennisabteilung erklärte, keinen geeigneten Standort zur Verfügung stellen zu können. Vom damals für den Sport zuständigen Beigeordneten der Stadt Troisdorf, Matthias Dederichs, wurde Jens-Peter Lofy darauf aufmerksam gemacht, dass  an der Lahnstraße (auf dem heutigen Gelände unseres Clubs) bereits ein Verein in der Gründungsphase stehe, der neben anderen Sportarten auch Tennis anbieten wolle. So kam es zu den ersten Annäherungen der Mitglieder des geplanten TSV Troisdorf und der Tennisabteilung des SSV 05 Troisdorf. Nach einigen Marathonsitzungen der Vertreter beider Interessengruppen (der TSV strebte ursprünglich neben Tennis noch eine Palette von weiteren Sportarten im heutigen Stadtteilpark an) konnte Anfang 1979 eine Einigung über einen neuen Verein, den TSC Troisdorf, erzielt werden. Bereits am 2. Februar 1979 wurde mit der Eintragung ins Vereinsregister der TSC Troisdorf auf die sportliche Landkarte der Stadt Troisdorf mit seiner geplanten Anlage auf unserem heutigen Standort gehoben.

Dank der Mithilfe von Rat, Stadtverwaltung und des Rhein-Sieg-Kreises mit ihren staatlichen Zuschüssen konnten unter tatkräftiger Mitwirkung der damaligen Mitglieder innerhalb von nicht einmal sechs Monaten die sieben Tennisplätze aus dem Boden gestampft werden. Stellvertretend für die vielen Helfer bei der Pionierarbeit des TSC - besonders in der Bauphase - möchte ich den damaligen 2. Vorsitzenden Jens-Peter Lofy erwähnen, der mit seinem Engagement als Bauleiter für den Club unschätzbare Dienste geleistet hat, die in DM oder heute Euro kaum zu erfassen sind. Jens-Peter Lofy ist auch der einzige, der über dieses Vierteljahrhundert die TSC-Vorsitzenden kommen und gehen sah, selbst aber - wenn er auch in den letzten Jahren etwas kürzer treten musste - immer im TSC-Vorstand vertreten war.

Der Anfang

Bereits vor dem ersten Ballwechsel im Mai 1980 auf der damaligen sieben Plätze umfassenden Anlage hatten sich schon 350 Mitglieder dem neuen Tennis-Club angeschlossen, und fast täglich erreichten neue Anfragen von Tennisfreunden den Vorstand, die ebenfalls Mitglied werden wollten. So musste der TSC schon eine Warteliste für Neumitglieder erstellen, bevor überhaupt die Plätze erstmals bespielt werden konnten. Dann war es am 4. Mai 1980 soweit. Mit einem Spiel der damaligen Tennisprofis Rolf Pinner und Lutz Steinhöfel wurde auf dem Centre Court die TSC-Tennisanlage eingeweiht. Doch nach wenigen Ballwechseln vor einer stattlichen Kulisse (die damaligen TSC-Mitglieder waren fast vollständig versammelt) musste Toni Höck, der damals als Schiedsrichter auf dem hohen Stuhl thronte, die Demonstration wieder abbrechen, da wegen des noch sehr weichen Untergrunds der Plätze ein Spielen auf diesem Niveau unmöglich war. Aber auch das konnte die Euphorie der Mitglieder nicht schmälern, obwohl es in den ersten Jahren im Frühjahr mehrfach Probleme mit dem Platzaufbau gab, die heute "Gott sei Dank" und dank der guten Arbeit unseres heutigen Platzwartes Igbal Muratsch der Vergangenheit angehören. Bis 1981 zusammen mit dem Bau der Tennishalle auch die Clubräume des TSC bezogen werden konnten, nahmen die Mitglieder noch einige Unannehmlichkeiten in Kauf. So war ein ausrangierter Bauwagen - ich glaube von der Stadt Troisdorf zur Verfügung gestellt - gleichzeitig Begegnungsstätte und Umkleidekabine für die Mitglieder.  Auf großzügige Duschmöglichkeiten, über die unser Club heute verfügt, musste man damals noch verzichten. Dafür funktionierte aber in der Improvisation schon ein "Clubleben", das heute von vielen Mitgliedern, die diese Zeiten noch erlebt haben, leider vermisst wird.

 

Der Boom

Nachdem die Clubräume eingeweiht werden konnten und der TSC sich langsam in der Tennisszene in Troisdorf einen Namen gemacht hatte, wurde der Club in der Mitte von Troisdorf bei den Tennisfreunden immer beliebter. Die Mitgliederzahl wuchs rasch an, und in den Spitzenzeiten ab 17 Uhr spielten sich zum Teil nicht nur groteske, sondern auch manchmal bis fast ins Handgreifliche gehende Szenen an der damaligen Spielreservierungstafel mit den Magnetschildchen ab. Da wurde durch ein Weiterschieben die Spielzeit von einer Dreiviertelstunde für ein Einzel manipuliert, so dass mancher Tennisfreund bei der Aussicht auf eine Wartezeit von zwei und mehr Stunden frustriert seinen Schläger wieder einpackte. Dagegen haben wir heute - wenn es nur nach dem Spielbetrieb geht (Wartezeiten gibt es so gut wie keine mehr) - paradiesische Verhältnisse. Als dann auch noch Boris Becker 1985 mit 17 Jahren erstmals Wimbledon gewann und Steffi Graf wenig später den Tennis-Boom mit ihren Erfolgen noch weiter anheizte, wurde der Ruf nach einer Erweiterung der sieben Plätze immer lauter. Im Jahre 1988 wurden dann die beiden Plätze acht und neun errichtet, um dem Bedarf der damals weit über 500 Mitglieder zu entsprechen. Die Entwicklung zur "Normalität" im Tennis nach Becker und Graf haben die damaligen Verantwortlichen des TSC offensichtlich anders eingeschätzt, so dass wir heute mit nicht einmal mehr 300 Mitgliedern die Probleme der Finanzierung dieser Plätze noch weiter vor uns herschieben. Doch zu diesem Thema möchte ich nicht weiter Stellung nehmen, und eine Kritik steht mir auch nicht zu, da ich aus beruflichen Gründen seit der Gründerzeit keine Tätigkeit mehr in der Vorstandsarbeit des TSC leisten konnte.

 

Die sportliche Entwicklung

Für viele der heutigen Mitglieder und der Neulinge im Club - die es immer noch gibt - ist die sportliche Entwicklung des TSC mit derzeit  zwei Damenmannschaften (Damen und Damen 40) und der Herren 40-Mannschaft in der 2. Verbandsliga sowie einer Reihe von Teams in der Bezirksliga nicht hinlänglich bekannt. Was waren das noch Zeiten, als die Herrenmannschaft mit unseren heutigen Trainern Toni Höck und Friedhelm Schmitz, die nunmehr seit 25 Jahren als Vereinstrainer und Spieler dem TSC zur Verfügung stehen - das sicherlich auch ein Novum in der Troisdorfer Tennisszene ist - aus den Aufstiegsfeiern überhaupt nicht mehr herauskamen. Dabei war diese TSC-Herrenmannschaft mit fünf Aufstiegen in fünf Jahren aus der Kreisklasse bis in die 1. Verbandsliga fast schon reif für das "Guinness-Buch der Rekorde". Weitere sportliche "Highlights" waren auch der Aufstieg der Herren 30- und Herren 40-Mannschaften in die Oberliga (der höchsten Klasse im Tennisverband Mittelrhein) in den 90er Jahren. Nicht zu vergessen unser TSC Jugend Cup, der in diesem Jahre bereits zum 9. Male ausgetragen wird, und bei dem bisher auch international sehr gutes Nachwuchs-Tennis geboten wurde. An dieser Stelle möchte ich - und ich denke damit stehe ich bei den TSC-Mitgliedern nicht alleine - dem Organisator Toni Höck mit seinen Helfern für die Ausrichtung dieses in den Ferien schon Tradition gewordenen Jugend- und Nachwuchsturniers ein großes Lob zollen. Gleiches gilt auch für unser TSC-Mitglied Clemens Siebers, der trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit seiner Sponsorentätigkeit dafür gesorgt hat, dass dieses Nachwuchstennisturnier, mit dem unser TSC weit über Troisdorf hinaus Beachtung findet, noch weiter auf der sportlichen Palette im Rhein-Sieg-Kreis steht.